Die Geschichte vom Verschönerungsverein zu NEERACH KULTUR

An der Gründungsversammlung des Verschönerungsvereins vom 12. Dezember 1931 wurde unter: „I Zweck des Vereins“ Folgendes aufgeschrieben:

„Der Verein hat den Zeck, an aussichtsreichen oder sonst geeigneten Punkten Ruhebänke zu erstellen, besorgt zu sein, dass die Wege zu den Ruhebänken und an den von den Spaziergängern besuchten Stellen in guter Ordnung gehalten werden, sowie an Kreuzungen solcher Wege nötigenfalls Wegweiser anzubringen.
Es sollten auch andere ähnliche zur Verschönerung und dem Heimatschutz dienende Ziele imAuge behalten werden.“

Der Mitgliederbeitrag wurde auf Fr. 1.- festgelegt. Der erste Aktuar Emil Reumer schloss das Protokoll mit dem Satz:
„Nach friedlich verlaufenen Verhandlungen wird die Versammlung vom Präsidenten [W. Moser] unter bester Verdankung geschlossen.“

Offenbar gab es zu jener Zeit auch anders verlaufende Verhandlungen! Das Vereinsleben plätscherte bis zum Kriegsanfang munter dahin, um dann - aus ersichtlichen Gründen - anderen Prioritäten zu weichen. Allerdings folgten auch nach dem Krieg nur wenige Aktivitäten, das Vereinsleben schlief ein - die Talsohle war erreicht. Offenbar konnte man die Ruhebänke auch ohne Generalversammlungen im Schuss halten.

Was Mao Tse-tung Ende der 50er Jahre nicht schaffte, gelang Arnold Schlatter, Jakob Huber und Walter Volkart ab 1965: Der grosse Sprung nach vorn! Zuerst wurde dem Vereinsnamen noch den Zusatz „Verkehrs- und“ beigefügt, um damit zu dokumentieren, dass sich der Vereinszweck nicht im Bänke aufstellen erschöpfen soll. Man befasste sich mit Eisflächen in Riedt, mit neuen Busverbindungen zur Bahn, organisierte Vorträge, musikalische Unterhaltung und diskutierte über den zunehmenden Fluglärm. So mauserte sich der einstige "Bänkli-Verein" zum wichtigen Kulturträger unserer Gemeinde.
Auch als 1975 für den zurücktretenden Arnold Schlatter Ruedi Vetter das Präsidium übernahm - und er sollte es für 18 Jahre! innehalten - änderte sich im Aufwärtstrend des Vereins nichts, im Gegenteil, die Hochstimmung hielt an. Neue Ideen wurden geboren und meistens auch durchgezogen.

So gelang in der zweiten Hälfte der 80er Jahre ein weiterer Quantensprung: 1985 wurde der 14tägige Sommermärt und 1986 der erste Weihnachtsmärt eingeführt, 1987 erschien das erste Neujahrsblatt - ein wahrhaft stolzes Programm! Daneben stieg die Mitgliederzahl ständig und neben dem Chasperli und dem Samichlaus wurden auch andere seriöse Leute eingeladen: Musiker, Kabarettisten, Referenten, usw. Dieses Programm war allerdings ein gutes Stück Arbeit, nicht nur für den unermüdlich und hartnäckig kämpfenden Ruedi Vetter, sondern auch für die Vorstandsmitglieder, deren Augenlieder nach gut vierstündiger Vorstandssitzung das vorgegebene Tempo schlicht nicht mehr mithalten konnten!
Aber auch in der postvetterschen Ära blieb die Welt - trotz nicht unbegründeten Befürchtungen - für die neue VVN-Crew nicht stehen. Bewährtes wurde weitergeführt und neue Keime sprossen: so konnten wir 1995 das erste Neeracher Open Air mit gutem Erfolg aus der Taufe heben. Dem zweiten 1997 war dann der Wettergott weniger hold: es fiel buchstäblich ins Wasser und mit ihm die ganzen VVN-Finanzen. Damit waren vorerst finanzaufwändige Grossprojekte nicht mehr möglich. Was aber nicht heissen soll, dass wieder ein Vereinstal erreicht worden wäre.
Nein, ganz und gar nicht. Da wurden Konzerte organisiert mit Dixie-Musik, im Klassischen Bereich und auch Folklore „Fremds und Hiesigs“, dann kamen Country-Brunches dazu, Muttertags Konzerte, usw. Aber auch Marco Rimo, Olli Hauenstein, und die Swing Kids holten wir nach Neerach, um ein paar Grössen heraus zu heben. Dann organisierten wir abwechselnd zum Bannumgang Neeri-Rallys, wo man unsere Dörfer und die Natur besser kennen lernen konnte, auch frühmorgendliche Vogelstimmenexkursionen zusammen mit BirdLife waren immer gut besucht und vieles anderes mehr.

Besonders stolz sind wir auf:

Nun haben wir - 86 Jahre nach der Gründung - dem Verein dieses Jahr einen neuen Namen gegeben. An der Mitgliederversammlung im März 2017 nahmen wir Abschied vom VVN, da wir der Ansicht sind, dass unser gewandeltes Vereinsziel nicht mehr der Realität entspricht, wir haben nichts mehr mit dem Verkehr und der optischen Verschönerung zu tun, sondern viel mehr mit Kultur im Dorf. Wir möchten mit unterschiedlichen Veranstaltungen die Dorfbewohner dazu bewegen, am  Dorfleben teilzunehmen, aber auch teilzuhaben. Unsere Inhalte wechseln nicht, nur die Statuten und der Name sind neu.


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